Andreas Mettler
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Vom Freizeitpark in die Notaufnahme

Skydiving im Walibi Holland
Skydiving im Walibi Holland

„Rufen Sie mir ein Taxi zum Heidepark!“

Dies wäre der richtige Moment für die Frau vom Empfang im Krankenhaus Soltau gewesen um vor Verwunderung ihr Glasauge zu verlieren. Wenn sie denn eines getragen hätte. Ich war eine halbe Stunde zuvor mit einer luxierten Schulter und einem Krankenwagen in die Notaufnahme eingeliefert worden. Genau genommen hatte ich mir die Schulter schon während der Fahrt im Krankentransporter wieder selbst deluxiert. Versehentlich. Aber der Nottransport plus Arzt war schon mit mir unterwegs zum Krankenhaus und nicht mehr zu stoppen.

800 Euro für einen Freizeitparkbesuch!

Unsolidarisch privatversichert wie ich bin, war das mit knapp 800 EUR zweifellos mein teuerster Freizeitparkbesuch. Wer sich als Privatversicherter Arztbesuche spart, kann sich eine hohe Eigenbeteiligung leisten und lebt günstig, solange keine Unfälle passieren. Mein Unfall ist auch nicht etwa durch einen Absturz im Freefalltower passiert oder durch mein großspuriges Verkünden: „Heute mach ich´s ohne Bügel!“. Nein, das Luxieren meiner Schulter ist mir beim Tischhockey-Spiel passiert. Das Spiel gewinnt man vor allem dann, wenn man seine Arme gaaaanz lang macht. Und da ich körperlich recht kurz angebunden bin, lag mein Arm irgendwann auf der gegnerischen Seite des Spielfeldes. Ich stand aber noch auf der anderen.

Nein, ich bin nicht so ein harter Kerl, dass ich gleich nach dem Krankenhausbesuch wieder in die Achterbahn gestiegen wäre. Aber mein Auto und mehrere führerscheinunkundige Personen standen noch am Parkplatz des Heideparks und wussten nicht, ob sie mich jemals wieder sehen würden.

Gut, wenn die Freunde jünger sind...

Skydiver
Auspendeln zur Landung...
Die meisten meiner Freunde sind wesentlich jünger als ich uns so muss ich mir stets viel Gespött in Hinsicht meiner fortschreitenden Vergreisung gefallen lassen. Ein Grund mehr für mich, in jede Achterbahn und alle Kotzschaukeln einzusteigen, die die Freizeitparks zwischen Rust und Soltau sich haben einfallen lassen. Das war aber nicht immer so: Bei meinem ersten Besuch im Europapark in frühen Kindheitsjahren verspürte ich beim Blick auf die (für damalige Verhältnisse) riesenhafte Wildwasserbahn plötzlich das Bedürfnis, lieber die Ziegen zu füttern. Was gar nicht einmal gelogen war: Noch heute mische ich mich in Tierparks bei Fütterziegen stets unter die fünfjährigen Mädchen. Und bin dabei auch noch nie aufgefallen.

Mein Feierabend-Freizeitpark

Als Sauerländer bin ich für einen kleinen Drachenflug zum Feierabend in recht guter Lage: Das Fort Fun liegt nur ein paar Minuten entfernt und die Attraktionen dort sind besser als sie bisweilen aussehen. Aber die vielen Holländer, die das Sauerland bevölkern, haben im eigenen Land viel schnellere Achterbahnen und die Sauerländer selbst sind offenbar nicht so vergnügungssüchtig. Und so würde ich mich nicht wundern, wenn ich an der Kasse irgendwann mit meinem Namen begrüßt würde und die Knöpfe der Achterbahn selbst bedienen muss.

Eines Tages, wenn ich groß bin, dann kaufe ich das Fort Fun und mache einen richtig guten Freizeitpark daraus. Aber wie stehen schon meine Chancen, dass ich noch einmal groß werde?

Hier ein Offride-Video zur Attraktion Turbo Force im Fort Fun:

Turbo Force
geschrieben von Andreas Mettler. Veröffentlicht: 19.12.2013

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