Andreas Mettler
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Auf Berge steigen...

Sonnenbrand-Selfie
Sonnenbrand-Selfie

Ich wohne im Sauerland. Hier gibt es Berge, die eine Höhe von knapp 850 Metern über dem Meeresspiegel erreichen. Das ist nicht schlecht für eine werktägliche Hügelnutzung nach Feierabend. Es ist übrigens ein Gerücht, dass der Kahle Asten bei Winterberg der höchste Berg von Nordrhein Westfalen sei. Außer man zählt die Höhe der Wetterstation zum Berg dazu. Tatsächlich ist der Langenberg, der zu Olsberg gehört, noch etwas höher. Der Gipfel liegt allerdings komplett im Wald und bietet daher nur eine Aussicht auf die Picknickbänke. Beim Kahlen Asten kann man durchaus auch hier und dort ins Sauerland hinabblicken. Will man auf dem Kahlen Asten ausgedehnt wandern gehen, ist man allerdings all zu schnell wieder unten im Tal.

Schwäg Alb
Blick von oben auf ein anderes oben...
Berge sind toll. Auf einen Berg kann man hochsteigen und dann runterschauen. Und dann wieder runterlaufen. Danach drücken die Schuhe und die Knie tun weh. Und dann weiß ich, dass der Ausflug nicht umsonst war. Wenn es etwas weiter hinauf gehen soll, dann sind die Alpen in der Schweiz oder in Österreich die erste Wahl. Ich bin im Bodenseegebiet geboren und dort steht immer noch mein Elternhaus und ein Ausflug in die Voralpen bei St. Gallen in der Schweiz ist ohne größere Mühen mit dem Auto möglich. Wenn sich der dortige Säntis etwas Mühe gibt, dann erreicht er eine Höhe von 2.500 Metern. Das genügt für einen ordentlichen Sonnenbrand. Man sollte frühzeitig aufstehen, will man auf den Säntis steigen. Auf dem Rückweg bei Dunkelheit wird man durchaus manchmal von den Hunden der Schwäg-Alb´schen Höfe gejagt.

Die Schweizer Berge werden in HD-Qualität angeboten. Die Höhenluft bietet eine Grafikauflösung, die man z. B. am Niederrhein gewiss vergeblich sucht. Vermutlich spricht es nicht für meinen Charakter, wenn ich Lust darin empfinde, stundenlang einen Berg hinauf zu marschieren, um anschließend auf die Welt herab blicken zu können. Aber bei meiner Körpergröße habe ich das Vergnügen des Herabblickens auch nicht so oft. Ich habe auch einmal eine Zeit lang am Niederrhein gewohnt. Hier schaut niemand auf den anderen herab. Man schaut dafür aber auch immer nur bis zur gegenüberliegenden Reihenhausfassade.

Als ich vor zehn Jahren zuletzt den Säntis bestiegen hatte, saßen vor einer Almhütte zwei kleine Jungs, die mir den Weg zum Gipfel zu weisen versuchten (obwohl ich Viertelschweizer bin, hatte ich allerdings kein Wort verstanden und mir dann meine eigene Interpretation des Weges ausgedacht). Zehn Jahre später war ich wieder einmal am Säntis und die beiden rustikalen Wegweiser saßen immer noch auf der selben Bank, mittlerweile zu alten Männern ergraut. Ich werde nie erfahren, ob sie die Bank in der dazwischen liegenden Zeit jemals verlassen hatten.

geschrieben 2014 von Andreas Mettler. Veröffentlicht: 27.11.2014

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