Andreas Mettler
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Kantate und Fuge

Der Heimwerker-King...
Der Heimwerker-King...

Vor drei Jahren habe ich mir das Bastlerhaus eines Dachdeckers gekauft. „Die Scheune vom Kriegesmann“, wie die Hütte hier im Volksmund heißt. Und ich bin alles andere als ein talentierter Handwerker. Nein, ganz sicher nicht. Schon eine simple Fahrradpanne kann mich an die Grenzen meiner Fingerfertigkeit bringen, vom Reifenwechsel beim Auto ganz zu schweigen (Kühlwasser nachfüllen kann ich aber inzwischen schon ganz gut).

Was nicht bedeutet, dass ich es nicht immer wieder versuche. Genau genommen hat mein aktuelles Dach über dem Kopf (und das Dachdecker-Dach ist sicherlich das Beste an dem Haus) mir schon so einiges abverlangt: Vom Bohren von Regenabflusslöchern am Fenster über das Austauschen von Fenster- und Türgriffen bis hin zu den Verstecken der verlegten Hauselektronik bringt mich die Hütte immer wieder an den Punkt, es „zunächst einmal selbst zu versuchen“, bis ich einen Profi anrufe, der das dann nochmals richtig macht.

Jetzt habe ich mich um die Silikondichtungen im Badezimmer gekümmert. Nach ungefähr einer dreimonatigen Vorbereitungszeit mit Handwerkervideos per Internet und der Inspiration vieler Freunde, die das auch noch nie gemacht haben. Und das Ergebnis? Neben ein paar Stichwunden vom Taschenmesser beim Herauskratzen des alten Dichters und einem Jogginganzug, der jetzt für alle Zeiten wasserfest mit Silikon abgedichtet ist, habe ich nun weiße Fugen in der Ecke im Badezimmer, wo vorher alles gammelig grau war. Keine Ahnung wie lange die weiß bleiben und was ich von meiner eigenen Arbeit halten soll. Vielleicht sieht in ein paar Wochen alles noch viel schlimmer aus als vorher und dann rufe ich einen Profi an. Oder ich fange nochmals von vorne an. Wenn die alten Wunden an den Händen verheilt sind.

Und wer weiß? Wenn ich die Kunst des Silikonrauskratzens erst einmal blutfrei hinbekomme, vielleicht wird dann auch eine neue Geschäftsidee daraus. Immer mehr Frauen suchen nach so einem Service, ist mir zu Ohren gekommen.

geschrieben 2015 von Andreas Mettler. Veröffentlicht: 21.10.2015

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